Rezension: Solasta Crown of the Magister
Ich hatte Solasta
Crown oft he Magister (SCotM) nicht wirklich auf dem Radar. Dementsprechend war
ich über die positive Presse sehr überrascht und es machte mich neugierig. Ich
habe es in knapp 40 Stunden durchgespielt und es war eine gute Erfahrung. Aber
auf eine völlig andere Art, als ich von einem Classic Role Playing Game (CRPG)
erwartet hätte.
Normalerweise liebe ich CRPG aufgrund ihrer Geschichten. Ich liebe einfach die
klassische westliche Fantasy. Sie ist episch und genau hier, versagt SCotM
völlig. Trotzdem ist es ein fantastisches Spiel.
Aber der Reihe nach.
Solasta lebt nicht von der Geschichte, sondern von anderen Tugenden, welches es
perfektioniert. Das beginnt mit dem Einstieg. D&D ist ein komplexes System.
An der Vermittlung der Zusammenhänge, scheitert eigentlich fast jedes Spiel, so
dass man sich doch früher oder später bei YouTube informiert, wie denn
eigentlich die Mechanik zu funktioniert und was denn überhaupt das alles so
bedeutet. Nicht so bei Solasta. Der Einstieg ist ab der Charakter-Erstellung
vorbildlich. Kurze prägnanten Texte, geben einem den klaren Überblick, was man
sich da eigentlich so für einen Charakter zusammenbaut. Genau so wünsche Ich
mir das in Zukunft von jedem Spiel.
Am Anfang nimmt einem das Spiel sehr an der Hand. Ohne zu nerven. Es erklärt
einem genau, wie was mit wem und allem zusammenhängt. Es geht einem spielend
von der Hand und man merkt kaum, wie man ein doch umfangreiches System
verinnerlicht. Kurz vorbildlich.
Ebenso vorbildlich, sind die Einstellungen. Man kann die Schwierigkeit genau
auf sich einstellen und alles was einem nervt, kann man abstellen
(Zufallskämpfe), was man liebt, kann man verschärfen. Das Studio hat einfach
verstanden, wie man jeden vom Anfänger zum Profi mitnimmt.
Das Leveldesign ist angenehm vertikal und generell ist die Welt stimmig
gestaltet. Ja, die NPC sehen sich alle ähnlich, aber dies stört nicht wirklich.
Einzig, die Kamerasteuerung nervt am Anfang. Sie muss ständig manuell
ausgerichtet werden. Irgendwann gewöhnt man sich dran und dann ist gut.
Dafür ist die Story einfach Mist. Es tut mir leid. Ich habe kein Problem, mit
der klassischen Fantasy, ein wirklich böses Übel bedroht die Welt und nur Ich
und meine Jungs/Mädels können die Welt retten. Aber Solasta bringt die Dramatik
einfach nicht rüber und von den Nebenquest, die oft voller Potential /starten,
möchte ich gar nicht erst reden. Es ist alles Mittel zum Zweck und nimmt einen
nicht mit. 08/15 durch und durch. Hier lag nicht der Fokus des Studios.
Hat es mich gestört. Überraschenderweise nicht.
Da man jeden Charakter (man erstellt alle selbst), mit einer Persönlichkeit
versieht, wachsen einem trotzdem ans Herz. Ärgerlich ist, dass mit Level 10
Schluss ist. Das erreicht man nach ca. 33 Stunden. Sprich 7 Stunden sammelt man
XP und kann nichts damit anfangen. Sehr schade.
Das Kampfsystem ist einfach fantastisch und das ist einfach der Kern des
Spiels. Die Rundengefechte sind auf der mittleren Einstellung angenehm fordernd
und einfach spaßig. Es ist kein Divinity Original Sin 2, aber es geht in die
Richtung. Hinzu kommt, ein großartiges Ausrüstungsmanagement. Es hat einfach
motiviert. So sind die 40 Stunden, die ich für meinen Run gebraucht habe, trotz
mieser Story wirklich wie im Flug vergangen. Was mich wundert, da ich
eigentlich ein Fanatiker der guten Geschichte bei CRPG`s bin. Aber die Story
war mir egal.
Hinzu kommt, dass mir das UI wirklich gut gefallen hat.
Kurz, klare Empfehlung, wenn Euch das CRPG Futter ausgegangen ist.
Ich bin gespannt, wie es mit Solasta weitergeht. Crown oft he Magister, soll ja
schließlich nur das erste Kapitel darstellen. Ich freu mich aufs nächste und
vielleicht, spielt dann ja die Story mit.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen