Rezension: Pathfinder: Wrath of the Righteous

Ich musste, nachdem ich Pathfinder durchgespielt hatte, zwei/drei Wochen ins Land gehen lassen, bevor ich dieses Review schreibe. Zu stark, waren die Eindrücke des Endes. Zu sehr hatte das Ende auf das restliche Spiel gestrahlt. Da wir vom Ende reden, die Auflösung warum ich mir so schwer tat, kommt zum (Überraschung) Schluss des Reviews ;). Wohl wissend, dass es die Masse nicht erreichen wird. Aber…das passt ja auch, da die wenigsten das Ende von Pathfinder sehen werden…^^


Aber nun von Anfang an.

Mich hat Pathfinder knapp 163 Stunden also mehrere Monate hinter den Monitor gefesselt. Daran sieht man zwei Dinge. Zum einem, ist Pathfinder wirklich ein großes Spiel. Ein umfangreiches Spiel und zum anderen kann es (meist) sehr gut unterhalten. Es ist die meiste Zeit, ein großes Rollenspielfest. Welches mich mehrfach dazu gebracht hat, vom Monitor aufzuspringen, weil wieder etwas passiert ist, mit dem ich nicht gerechnet habe. 

Was hat mir gefallen:
Zum einem, das völlig Offensichtliche. Es sieht verdammt gut aus. Es braucht sich nicht hinter den großen Genre Vertretern zu verstecken. Es strotzt vor Details und jedes Ausrüstungsstück wird auf ansprechende Art und Weise am Charakter dargestellt. Die Welt ist wunderschön und abwechslungsreich. Die Dungeons angenehm düster und alle Umgebungen lassen einem das CRPG-Herz höherschlagen. Sich durch die Welt zu bewegen, sie zu erkunden, zu entdecken und teilweise wirklich zu erfahren macht unglaublich Spaß.

Aber was bringt die beste Optik ohne Tiefe? Nichts…und auch hier punktet Pathfinder: Wrath oft the Righteous auf vorbildliche Art und Weise. Das Spiel ist tief und tiefgründig. Oft ist nichts wie es am Anfang scheint. Das Versprechen viele Spiele und inszenieren es dann plump. Nicht so Pathfinder. Ich habe es schon erwähnt, mich hat es vor Begeisterung und Überraschung oft vom Stuhl gerissen. So etwas hatte ich in dieser Art noch nicht erlebt. Mir hat es den Atem verschlagen. Oft schlummern, unter der Oberfläche das pure Böse…und man rechnet damit nicht. Man geht sogar drauf ein, weil man denkt, dass kann nicht sein, da ist mehr…und es ist mehr….es ist sogar alles viel schlimmer, als man es für möglich gehalten hat…Unglaublich und Danke dafür liebe Entwickler. Es gilt aber immer (sic!) alles, auch das Böse lässt sich erklären. 

Das Kampfsystem war richtig gut. Ohne Buffs und Debuffs geht nichts. Gar nichts... Die Magie macht richtig viel Spaß, die Effekte beim Zaubern, sind großartig und Nahkämpfe haben ihr Wucht. Was gutes Sounddesign ausmacht...erlebt man hier. Jeder Gegner ist anders, auf jeden Gegner muss man sich individuell einstimmen.... Macht mehr Spaß, als es hier vielleicht rüber kommt.

Was bringt Tiefe ohne Freiheit und daraus folgenden Konsequenzen. Nichts…. Und auch hier punktet das Spiel. Du kannst deinen Charakter so entwickeln wie du möchtest. Ich habe mich hinreißen lassen und eine heftige Power-Macht-Fantasie ausgelebt und meinen Charakter, der eigentlich als netter und rechtschaffender Held begonnen hat, zum Licht werden lassen. Es hatte mich unglaublich gereizt, da Licht´s in anderen RPG`s immer der Endgegner waren. Ich hatte fast bist zum Ende die Möglichkeit diesen Pfad zu verlassen, habe ich aber nicht…(dafür ganz großen Respekt an Owlcat. Man kann auch böse Pfade spielen, ohne seine Party zu verlieren und das nachvollziehbar) … und ich habe am dafür gezahlt. Ich war übermächtig. Ich konnte diese "untote" Macht Fantasie spielen, aber ich musste doch zwei drei Mal ganz schön schlucken…also Augen auf, bei eurer Legenden Wahl. Keine Sorge aber, wenn ihr nicht zufrieden seid, ihr könnt sehr sehr lange, euren Pfad noch eine andere Richtung geben.

Aber Warum jetzt meine Probleme mit dem Spiel? 

Obwohl ich es begeistert durchgespielt habe und zwischendurch mir überlegt habe, direkt nach dem Ende von vorne zu beginnen... 

Dies liegt daran, dass die Entwickler oft nicht wissen, wann es Zuviel wird. Zuviel Feinde, zu knappe Ressourcen

Vor Bossen zieht der Schwierigkeitsgrad teilweise absurd an. Was während des Spiels nicht so schlimm ist (bevor es wirklich nervt, war es vorbei), aber am Ende hat es mir (fast) den Spaß geraubt. Es macht keine Freude durch ein Gebiet geschickt zu werden, in dem man sehr sehr lange nicht rasten kann, dementsprechend nicht in der Lage ist, seine Magie nicht aufzufrischen. Wie gesagt, ohne Buffs geht nichts. Einem im Gegenzug aber Monster um Monster der (richtig) harten Sorte entgegen wirft. Das ist ätzend. Mann muss durch dieses Gebiet durch, um den finalen Dungeon zu erreichen…ach ja…am Ende dieses Gebietes, erwartet einem der fieseste Kampf des Spiels und der eigentliche Boss ist erstmal auch nicht offensichtlich…und sofern ihr überhaupt ankommt, habt Ihr kaum noch Magie um euch zu verteidigen…weil, ihr könnt nicht rasten…. Ihr werdet beim ersten Mal (vermutlich) scheitern (klar Schwierigkeit auf Null drehen, geht immer)…Ich bin auch beim zweiten, dritten und vierten Mal gescheitert… Das heißt ihr verliert gute 10 - 15 Stunden, da ihr nochmal eine altes Savegame ladet (vor dem Dungeon) und euch ganz anders ausrüstet und vorbereitet. Es hat gar keinen Spaß gemacht und hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht schon über 140 Stunden im Spiel versenkt, ich hätte es beendet. Wie schon im Vorgänger, bekommt Owlcat die Balance einfach oft nicht hin…. Wirklich, in den letzten 10-15 Stunden, macht Owlcat viel kaputt. Ich hatte am Ende keine Lust mehr auf das Spiel und es hat mich wahnsinnig frustriert. Deswegen musste ich eigen Zeit warten, um ein faires Review zu schreiben….

Aber…und das ist ein großes ABER…jetzt mit einigen Wochen Abstand, überwiegt der grandiose Gesamteindruck und das Ende ist nur noch eine Episode am Rande und ich bin (fast) sicher, irgendwann, werde ich einen zweiten Run angehen.

Einen Kritikpunkt, der oft genannt wird, will ich kurz erwähnen. Ja…es stimmt, die Verwaltung des Kreuzzuges und generell die Mechanik ist nicht so gut gelungen…aber den Modus spielt man eigentlich irgendwann so weg. Mit etwas Geduld ist man Übermächtig und die Kreuzzugverwaltung fällt nicht mehr ins Gewicht. Oft kommt sogar Spaß auf. Alles halb so schlimm und wenn Ihr ihn abschaltet, verpasst ihr dann doch einige interessanten Nebenquests.


Kommentare