Warhammer 40K Rogue Trader
Aber ganz von vorne. Ganz unverhofft, stolpert
man in die Rolle eines Rogue Traders/ Freihändlers, hat Privilegien , wie sonst
niemand im Imperium der Menschheit und ist von jetzt auf nachher, verantwortlich
für Millionen von Untertanen. Rogue Trader, versteht es wie kein anderes Spiel,
Dir genau dieses Gefühl zu vermitteln. Das Gefühl der absoluten Macht. Fand ich
krass. Hatte ich in dieser Form noch nicht erlebt. Dann geht Sie los diese
Geschichte, die mich einmal quer durch die Koronus Expansion trieb und für
knappe 130 Stunden hinter den Monitor gefesselt hat. Warum? Will ich euch gerne
beschreiben.
Grafik und Sound:
Erstmal das ganz offensichtliche. Es hat mich
vom UI an die klassischen Fallout Spiele erinnert und damit hat es mich auch
schon direkt begeistert. Für ein CRPG sieht Rogue Trader absolut phantastisch
aus. Das Spiel gewinnt enorm an Atmosphäre wenn mann WQHD oder gleich UltraHD
auswählt. Es sieht viel besser in 2,5K bzw. in 4K aus als in 1080p. Dazu kommt,
Rogue Trader trägt wie kein anderes Spiel die Warhammer 40K Atmosphäre. So
stell ich mir 40K vor. Kommt man allerdings von Baldurs Gate 3, ist wesentlich
es statischer und hat auch nicht dessen Zwischensequenzen. Hat es mich gestört.
Ja definitiv. Zumindest die ersten zwei/drei Stunden. Dann war ich drin und es
war mir egal. Nach weiteren zwei/drei Stunden, sind mir immer mehr Details
aufgefallen und ich war hin und weg. Atmosphärisch bis zum kleinsten Pixel,
stimmige Lichteffekte, angenehm düster. Liebevoll und dreckig. Der Soundtrack
bietet einem genau das, was man von einem SiFi Spiel im 40K Universum erwartet.
Der Situation immer angemessen, von zart bis hart, von leise und zurückhaltend bis
episch. Ohne sich allerdings zu sehr in den Vordergrund zu drängen.
Story:
Die Geschichte von Rogue Trader ist richtig
gut. Spannend und auch sehr gut geschrieben. Wenn auch oft sehr brachial. Ist
halt 40K, passt zu dem Universum und zur Vorlage. Anders, wäre kaum möglich
gewesen. Ich wollte von der ersten Minute an wissen, wie es weiter geht. Die
Geschichte ist wirklich spannend und angenehm erzählt. Sie spinnt sich in den
Hauptmissionen und oft auch in den manchmal eng verwobenen Nebenmissionen weiter
fort und sorgt für die richtige Motivation, voran zu schreiten. Traut sich aber
auch in den Nebenquests, ganz eigenständige, sehr komplexe Geschichten zu
erzählen. Die haben mir durch die Bank großen Spaß gemacht. Die Begleiter, sind
allesamt ganz hervorragend geschrieben und ein jeder bringt seine eigenen
spannende Questreihe mit. Das Rogue Trader ein sehr befriedigend Ende hat, habe
ich am Anfang ja schon geschrieben.
Charakter und Kampfsystem:
Das Charaktersystem ist wahnsinnig komplex. Es
gibt dutzende von aufeinander aufbauenden Fertigkeiten und Perks und hunderte
von Kombinationen mit anderen Charakterklassen. Man muss sich wirklich
einarbeiten und auch bereit sein, sich einzugestehen, der Build funktioniert
nicht wirklich in der Gruppe. Wobei man nicht zu schnell die Flinte ins Korn
werfen muss. Das Charaktersystem verzeiht lange Fehler und gibt einem mehrfach
die Chance, den benötigenden Perk doch noch zu wählen. Hat man es verbockt, man
kann jederzeit gegen einen kleinen Obolus umskillen. Das Kampfsystem ist
Rundenbasiert und einfach nur geil. Sorry für die Gossensprache. Aber was soll
ich sagen, ich hatte riesigen Spaß an den (teilweise anspruchsvollen)
Gefechten. Die schön schmutzig wuchtig inszeniert werden. Wenn die Bolter über
das Spielfeld krachen, die Flammenwerfer Heretics „läutern“ und die
Lasergewehre Köpfe platzen lassen, ist es eine wahre Freude.
Balancing und Loot:
Vorweg. Ich beziehe mich auf den „Normalen“
Schwierigkeitsgrad. Generell, lässt sich das Spiel so einstellen, dass man
außer atmen nichts machen muss, um das Gefecht zu gewinnen, oder dem absoluten
Gegenteil. Es mag jeder selbst bewerten, wie wichtig ihm der „normale“
Schwierigkeitsgrad ist. Rogue Trader ist auf Normal ein eher leichtes Spiel
(außer es tauchen Sniper auf) und wird mit fortschreiendem Spiel, besseren
Fähigkeiten und Waffen immer leichter (auch wenn Sniper auftauchen). Dafür
zolle ich Owlcat aber großen Respekt. Du kannst nämlich übermächtig werden. Aber
es dauert und kostet Hirnschmalz. Was mir richtig gefallen hat, war der Loot.
Was sich das Spiel traut ist einzigartig. Du findest völlig overpowerede Items
und das ist richtig gut. Denn wenn nicht in einem Singleplayer, wo dann?
Beispiel, ich habe ein Amulett gefunden, was die Fähigkeit besitzt, dass ein
Bolter immer trifft. Gerade in der Kombination, mit kritischen Treffern und
mehrfachen Angriffen ist das brutal. Das schöne ist, ihr merkt bei gewissen
Items einfach, dass es sich lohnt den Charakter darauf zu skillen. Agenta hat
bei mir abgeräumt ihr glaubt es nicht und als ich dann im letzten Drittel, dann
noch einen Bolter gefunden habe, denn neben seinem normalen Schaden auch noch
Explosionschaden macht, war sie ein wahres Monster. Wie gesagt, im Verlauf des
Spiels wird es einfacher. Außer, es kommt zu den Kapitelbossen oder Bossen
wichtiger Questreihen. Da zieht das Spiel enorm an. Abnormal enorm. Wer da eben
nicht, die völlig überpowerten Charaktere hat, in Ausrüstung und Perks, sieht
kein Land. Dann wischt das Spiel den Boden mit dir auf und führte auch dazu,
dass ich mich wirklich intensiv mit den ganzen Perks und Waffen beschäftig
habe. Als ich dann aber den Endboss mit einem leichten Lächeln erledigt habe,
wusste ich, ich habe das Spiel gemeistert.
Was gibt’s noch zu sagen:
Zum einem sollte man wissen, Rogue Trader ist
nicht nur ein Spiel, sondern ein Roman. Wer nicht bereit ist, wirklich viel
(sehr gut geschriebenen) Text zu lesen, fängt am besten gar nicht erst an. Wie
gesagt, Zwischensequenzen sind eher selten und eher statistisch.
Manchmal zickt die Kamera ganz schön. Gerade
wenn es deutliche Höhenunterschiede gibt.
Je weiter man im Spiel voranschreitet desto
mehr Bugs treten auf. Leider auch in der ein oder anderen Nebenquest und erst
recht in den Gerüchten. Ich bin aber optimistisch, dass Owlcat dies wie in
seinen anderen Spielen noch hinbekommt. Im vierten Akt hat es wirklich genervt.
Wie auch immer! Ich freue mich auf einen
zweiten Teil, der im Abspann angekündigt wurde. Wenn er auch wahrscheinlich
wenig mit der Geschichte der Freihändlerin zu tun haben wird. Diese Geschichte
ist zu Ende!
Wenn ich mir eins wünschen könnte, Owlcat
macht noch ein RPG im WHFB Universum!!
Viel Spaß in dieser phantastischen Welt.
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